Dieses Rezept stammt ursprünglich aus der SPIEGEL-Reihe “Kochen ohne Kohle”, ich habe es nur handwerklich etwas abgewandelt und gare den Spitzkohl im Backofen, aber geschmacklich ändert das nicht viel am Gesamtkunstwerk. Das übrigens in der beschriebenen Variante vegetarisch ist – bei mir ja eher eine Seltenheit.

Für 2 Portionen.


1 kleines Glas (ca. 90 g) kleine Kapern (“Nonpareilles”)

abgießen und gut abtropfen lassen.

1 kg Kartoffeln, mehligkochend oder vorwiegend festkochend

schälen, vierteln und in Salzwasser etwa 25 Minuten weichkochen.

Derweil

2-3 kleine rote Zwiebeln

schälen, in Ringe schneiden und in einer Pfanne für zehn Minuten auf mittlerer Hitze anbraten.  Anschließend herausnehmen und beiseitestellen.

Den Backofen auf 180°C Umluft vorheizen.

Die Kapern mit einem guten Schluck

Öl

vermischen und in einer flachen, Backofen-tauglichen Schale ausbreiten; die Hitze soll an alle gleichermaßen gut drankommen.

1 kleinen Spitzkohl

längs entlang des Strunks halbieren und die Hälften vorsichtig in je drei bis vier gleich große Teile schneiden. Also den Kohlkopf unfallfrei sechsteln oder achteln. Die Stücke vorsichtig abspülen, trockentupfen und dann auf ein Backblech legen. Würzen mit

Salz und Pfeffer

und dann mit

Öl

beträufeln. Mit ca.

150 ml Gemüsebrühe

den Boden vom Backblech bedecken und das Blech in den Backofen schieben (oder umgekehrt, dann schwappt nichts über). Die Schale mit den Kapern ebenfalls in den Backofen stellen, sie rösten einfach mit.

Den Kohl 20-30 min im Ofen garen und auch hübsch bräunen lassen, in den letzten 10 min beobachten – schließlich ist jeder Backofen seine ganz eigene Diva – und ggf. Hitze regulieren oder noch Gemüsebrühe nachgießen.

Während der Spitzkohl im Backofen ist, in einem kleinen Topf

75 g Butter

schmelzen lassen und mit

200 ml Sahne

vermengen. Die Mischung

gut pfeffern und leicht salzen

und außerdem je nach Geschmack

ein bis drei Zehen Knoblauch

hineinreiben oder -pressen. Das Kartoffelwasser abgießen und die Sahne-Butter-Mischung zu den weichen Kartoffeln in den Topf geben. Gut mit einem Kartoffelstampfer vermengen, bis eine seidig-glatte Masse entstanden ist.

50 g Parmesan 

(Parmesan-Süchtige nehmen natürlich etwas mehr…) reiben und unter das Püree heben. Noch einmal mit

Salz und Pfeffer

abschmecken – und dran denken: die Kapern bringen später noch einiges Salz mit.

Wenn der Spitzkohl gar ist, können Sie anrichten: das Kartoffelpüree auf die (idealerweise vorgewärmten) Teller streichen und die Kohlschnitten darauf drapieren. Mit den Zwiebeln und Kapern bestreuen.

Zur Abrundung kann noch eine Butterflocke und/oder etwas mehr geriebener Käse darauf gegeben werden. Seelenfutter! 


Liebe Kapernhasser: ja, seufz, Ihr könnt die Kapern weglassen – ihre unvergleichliche Köstlichkeit ist zwar durch nichts simulierbar, aber auf jeden Fall müsst Ihr dann mehr salzen. Und man könnte auch Schinkenwürfelchen statt der Kapern nehmen, aber dann ist das Gericht natürlich nicht mehr vegetarisch.

Das Originalrezept findet man auf der Spiegel-Website.


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